Entdecke die verborgene Welt unter deinen Füßen

Seit 2018 widmet sich HUMUS sapiens der interdisziplinären Vernetzung, Forschung und Kommunikation zum Thema Bodenökologie. In den ersten Jahren lag unser Fokus auf der Veranstaltung von Retreats und Workshops. Mittlerweile sind verschiedene Kooperationsprojekte entstanden die teilweise auch unabhängig von der Gesellschaft für mikroBIOMIK weiter vorangetrieben werden.

Für das Jahr 2024 haben wir uns vorgenommen, mehr im lokalen Kontext zu arbeiten und uns dem direkten Humusaufbau zu widmen. Die Dokumentation und Veröffentlichung unserer Arbeit nimmt einen höheren Stellenwert ein und für unsere Publikationen haben wir einen Download-Bereich eingerichtet.

Weitere aktuelle Projekte zum Bodenleben:
* Pilzbasierte Bioreaktoren
* Mykorrhiza Forschung

Bleib informiert und melde Dich für unseren Newsletter an:



Inhalt dieser Seite



Die Geschichte von HUMUS sapiens

Anfang 2018 haben wir das Projekt gestartet und es wurde ein intensives Jahr: Unsere Crowdfunding Kampagne war sehr erfolgreich, wir organisierten 3 wunderbare mehrtägige retreats (DE und CH) und 6 weitere HUMUS sapiens workshops.

2019 wurde es internationaler - mit Veranstaltungen unter anderem in Israel, Indonesien, Frankreich, Österreich, Litauen und Slovenien. Abgerundet wurde dieses ereignisreiche Jahr duch eine Einladung zum Chaos Communication Congress: Zum Vortrag

2020 und 2021 sind wir die ersten Schritte von der Vernetzung in die Umsetzung gegangen. Zusätzlich zu einigen Workshops mit kleineren Gruppen, konnten wir zwei lokale Projekte auf den Weg bringen: den "Fungal compost bioreactor" und "Fashion to soil". Ein paar Bilder dazu findest du in der Rubrik Aktivitäten.

Um zu verstehen, wohraus sich HUMUS sapiens entwickelt hat, müssen wir etwas früher beginnen:Im September 2017 traf sich eine internationale und interdisziplinäre Gruppe beim Klöntal Biohack Retreat in einem wunderschönen Tal in den Schweizer Alpen:
Maya Minder und Marc Dusseiller hatten interessante Leute aus verschiedenen europäischen und asiatischen Ländern zum Austausch eingeladen: Es entstand ein Ort, an dem taiwanesische Biokünstler, schwedische Hardware-Designer, indonesische Architekten und schweizer Biochemiker - um nur ein paar Beispiele zu nennen - Ideen austauschten, Projekte entwickelten und mit Biologie spielten. Vier intensive Tage, an denen wir die Natur entdeckten und Erfahrungen, Rezepte, Anleitungen, Werkzeuge, Mikroben und gutes Essen teilten.
Eines der Themen war Bodenökologie: Julian hatte ein 70er Jahre Mikroskop dabei, mit dem Bodenproben aus seinem Garten mit Proben aus den Bergen verglichen wurden. Neben vielen, verschiedenen Erkenntnissen entstanden dabei auch die Videoaufnahmen, die nun ganz oben auf dieser Webseite zu sehen sind. Es kam zu vielen spannende Diskussionen über Boden, Technologie, Wissenschaft und Gesellschaft - und der Frage, wie diese Themen zusammenhängen.



Die open soil research Veranstaltungen

04.05.2018 - 06.05.2018 Hackteria soil retreat

Rund zehn Kilometer außerhalb von Schaffhausen, inmitten von Hügeln und Wäldern, liegt das Randelab. Anfang Mai fand hier das «Hackteria soil retreat» statt, bei dem sich Wissenschaftler, Biohacker, Künstler, Maker, Lehrer, Ökologen und Landwirte trafen, um neue DIY-Konzepte und Workshops zum Thema Bodenökologie zu entwickeln.
Special Guests: Lucy Patterson & Urs Gaudenz .

Im Anschluss führen einige der Teilnehmer in andere Städte der Schweiz, um ihre Arbeit fortzusetzen, und ihre Eindrücke und Erfahrungen weiterzugeben.

Event wiki




20.07.2018 - 22.07.2018 mikroBIOMIK soil retreat

Ca. 30 km vom Münchener Stadtzentrum entfernt liegt die auch als Projekt Draussen bekannte ‘Klause zum Schindergraben’ direkt neben der Isar und inmitten von ursprünglichen Wäldern. Vom 20. bis 22. Juli 2018 wurden die Wälder und Wasser, sowie das Haus selbst zum Austragungsort des «mikroBIOMIK soil retreat».

Es entstand eine bunte Mischung aus Experten verschiedener Fachrichtungen, neugierigen Gärtnern, geschickten Hobbymikroskopikern und leidenschaftlichen Künstlern. Die Veranstaltung war flexibel strukturiert (als Barcamp/Unkonferenz), um möglichst viele Fragen und Ansätze mit den Teilnehmern zusammen entwickeln zu können. Es wurde viel diskutiert und neue Netzwerke geflochten, aber auch praktisch ist sehr viel passiert: Exkursionen, Mikroskopie, Kompostierung, Elektrobastelei, Comiczeichnung, Yoga, Jazzkonzert,...

Event wiki






25.10.2019 - 27.10.2019 HUMUS sapiens retreat 2019

Der Aufbau und die Regeneration von Boden erfordert ein engmaschiges und verwobenes Netzwerk von Organismen und Materie, von Mikroben bis zu Tieren und Pflanzen. Erst die Wechselwirkung zwischen all diesen Komponenten ermöglicht das Keimen von Samen auf fruchtbarem Boden. Wir glauben, dass diese Vielfalt der Schlüssel zu Kreativität und Innovation ist: HUMUS sapiens schafft interdisziplinäre Wechselwirkungen und Zusammenarbeit von Wissenschaftlern, Biohackern, Künstlern und Ökologen bis hin zu Landwirten und Gärtnern, um Wissen und Werkzeuge für die Bodenanalyse und -regeneration zu entwickeln, auszutauschen und für die Gesellschaft verfügbar zu machen.

Wenn Du Dir Deine Hände "schmutzig" machen und mehr über Bodenökologie lernen möchtest, schick uns eine email und frag nach unserer nächsten Veranstaltung: humus@mikrobiomik.org

Event wiki






Einige der Fragen, die wir stellen möchten:

1) Was ist eigentlich Humus?

Das Wort bedeutete ursprünglich schlicht Erde und stammt etymologisch vom Wort homo (“Mensch”) ab. Dieser wunderschöne Begriff erlaubt vielfältige Interpretationen...

2) Was sind die wirksamsten Methoden für den Aufbau von Humus?

Wir erforschen Polykulturen, Agroforst, Mulchen, Untersaaten, Rotationsweiden, statische Kompostierung und viele andere Praktiken der regenerativen Landwirtschaft. Wie bei den mikrobiellen Populationen ist die Vielfalt der Methoden der Schlüssel zur Resilienz. Lasst uns unser Bestes geben, um die Landnutzung zu diversifizieren.

3) Was ist der Unterschied zwischen biologisch und konventionell bebautem Boden?

Obwohl es bereits etliche Studien zum Vergleich der Bodengesundheit auf biologisch oder konventionell betriebenen Bauernhöfen gibt, fokussieren diese zumeist auf die chemischen Zusammensetzung. Inzwischen wird aber immer mehr Wissenschaftlern und Landwirten bewusst, dass die mikrobiologischen Gemeinschaften eine Schlüsselrolle bei der Bodengesundheit spielen. Eine interessante wissenschaftliche Veröffentlichung zum Thema gibt es hier (Englisch).

4) Wie kann man die Bodengesundheit mit kostengünstigen open-source Technologien messen?

Feuchtigkeit und Atmungsaktivität des Bodens kann mit einfachen, selbstgebauten Instrumenten gemessen werden; die mikrobielle Artenvielfalt lässt sich unter dem Mikroskop eingeschätzen.
Hacker und Tüftler weltweit beschäftigen sich seit etlichen Jahren mit Bodenanalysen. Wir werden diese Ideen und Konzepte sammeln, und als Basis für unsere eigene Forschung verwenden.

5) Wie beeinflusst die mikrobielle Artenvielfalt das Pflanzenwachstum?

Gesunder Boden hat eine hohe Artenvielfalt an Mikroben und wirbellosen Tieren (z.B. Regenwürmern). In der Forschung ist noch kaum verstanden, wie diese Organismen das Pflanzenwachstum und den Nährstoffgehalt der späteren Früchte beeinflussen. Wir glauben zwar nicht, dass wir diese Fragen im Zuge unseres Projektes befriedigend klären können, hoffen aber neue Strategien zu entwickeln, um die Forschung weiter voranzubringen.

6) Wie können wir unsere Erkenntnisse effizient weitergeben?

Open access Veröffentlichungen, Wikis und Workshops sind etablierte und erfolgreiche Formen der Wissensverbreitung. Aber wie erreichen wir Menschen, die keinen / kaum Zugang zum Internet haben?

Dokumentation & Downloads

Alle Publikationen von mikroBIOMIK werden unter einer CreativeCommons Lizenz (CC BY-NC-SA) veröffentlicht und können mit Nennung der Autoren für nichtkommerzielle verwendet werden. Wir freuen uns wenn das Material weiter verbreitet wird. Hochauflösende- und Druck-Versionen der Werke können per E-Mail angefordert werden.




Dokumentation




Downloads





Unterstützer und Sponsoren

Wir möchten uns ganz herzlich bei unseren Unterstützern und Sponsoren bedanken, die dieses Projekt erst ermöglicht haben:

Greg Gage, Verena Friedrich, Regeg Gnuga, Tony Stamm, Špela Petrič, Musa Saglam, Jelly Pin, Agnieszka Pokrywka, Moritz Chollet, Susanne Artmeier, Elodie Pong, Franz Krähenbühl, Anna Cholinska, Bruno Blume, Andreas Losch, Salome Kuratli, Andrew Paterson, Vittorio Milone, Renate Riedner, Georg Ratjen, Takemura Masato, Tuomo Tammenpää, Gisle Frøysland, Oliver Jaeggi, Chris Obrist, Bettina Liebl, Samuel Flach, Rüdiger Trojok, Eugenio Battaglia, Vanessa Lorenzo, Anne Bergner, Andreas Rudolf, Andreas Rudolf, Bjoern Hogg, Manuel Di Cerbo, Tobias Ziltener, Roman Lehner, Chris Vernon, Martin Laarmann, Til Kreuels, Flo D, Rolf Mahnke, Josephine Blersch, Lucy Patterson, Jenny Ludwig, Oliver Walkhoff, Patrick Raithofer, Stefan Deuber, Salome Kuratli, Daniel Reichmuth, Bruce Lee, Janne Korhonen, Robin Bischoff, Urs Gaudenz, Margit Utzmann, Servando Barreiro, Bruce Lee, Mindaugas Gapsevicius, Vanessa Lorenzo, Karl Rellensmann, Jenny Ludwig, Oliver Jaeggi



HUMUS SAPIENS ist ein Gemeinschaftsprojekt von: